02/10/2024

Unsere Gipfelkreuzwanderung im Pitztal.

“Es war einer dieser klaren Herbsttage, an dem die Sonne schon früh hinter den Gipfeln hervorkam und die Bergwelt des Pitztals in warmes Licht tauchte. Unser Aufenthalt im Arzlerhof war bisher voller Entspannung und Ruhe gewesen, aber heute hatten wir uns ein besonderes Abenteuer vorgenommen: Eine Gipfelkreuzwanderung.

Schon beim Frühstück erzählte uns einer der Hotelmitarbeiter von der Wanderung zum Venetberg, einem beliebten Ziel für Gipfelkreuzwanderer. Wir waren sofort begeistert. Also schnürten wir unsere Wanderschuhe, packten einen kleinen Rucksack mit Wasser, einer Jause und der Kamera und machten uns auf den Weg. Der Venet ist nicht der höchste Berg im Pitztal, aber sein markantes Gipfelkreuz und die versprochene Aussicht auf die umliegenden Täler und Gipfel machten ihn zu unserem Ziel für den Tag.

Der Aufstieg begann sanft und führte uns durch dichte Wälder, die bereits in den Farben des Herbstes erstrahlten. Die Luft war frisch, und das leise Rauschen eines nahegelegenen Baches begleitete uns auf den ersten Kilometern. Es war beruhigend, sich ganz dem gleichmäßigen Schritt zu widmen und die Natur um uns herum zu spüren. Der Weg wurde allmählich steiler, aber die stetig schönere Aussicht motivierte uns weiterzugehen.

Nach etwa zwei Stunden lichtete sich der Wald, und wir erreichten die Baumgrenze. Vor uns öffnete sich eine weite Almwiese, die in den vergangenen Wochen schon die ersten leichten Schneeflecken abbekommen hatte. Die Stille hier oben war beeindruckend. Kein Geräusch, außer dem gelegentlichen Zwitschern eines Vogels oder dem leisen Rascheln des Windes, störte die friedliche Atmosphäre.

Langsam, aber sicher rückte das Gipfelkreuz des Venetbergs immer näher. Mit jedem Schritt wurde der Weg felsiger, und wir spürten, wie die frische Bergluft unsere Lungen füllte. Der letzte Abschnitt des Weges erforderte noch einmal volle Konzentration, aber als wir schließlich das Gipfelkreuz erreichten, wurden wir mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Rund um uns ragten die Gipfel der Pitztaler Alpen empor, die in der Ferne von leichtem Nebel umhüllt waren. Das Gefühl, hier oben zu stehen, war überwältigend – als wären wir dem Himmel ein Stück näher.

Wir setzten uns auf eine Bank neben dem Kreuz, ließen unseren Blick über die Berge schweifen und genossen die wohlverdiente Ruhe. Es war dieser Moment der Stille, des völligen Friedens, den wir so an den Bergen lieben. Der Alltag, die Sorgen – all das schien meilenweit entfernt zu sein.

Nach einer kurzen Rast und einem kräftigen Schluck Wasser trugen wir uns ins Gipfelbuch ein – eine Tradition, die wir besonders schätzen. Es war ein kleiner Moment, der uns mit den vielen Wanderern vor uns verband, die diesen Gipfel ebenfalls erreicht hatten.

Der Abstieg fiel uns fast leichter als der Aufstieg. Mit jeder Kurve sahen wir das Pitztal unter uns größer werden, und wir freuten uns auf die Rückkehr ins Hotel Arzlerhof, wo uns eine entspannende Runde im Wellnessbereich und ein wohlverdientes Abendessen erwarteten.

Eine Gipfelkreuzwanderung im Pitztal ist nicht nur eine körperliche Herausforderung, sondern auch ein spirituelles Erlebnis. Sie führt einen nicht nur hoch hinaus, sondern auch tief hinein in die eigene innere Ruhe und Verbundenheit mit der Natur. Jeder Schritt, jeder Atemzug in dieser beeindruckenden Landschaft ist ein Schritt zu uns selbst. Für uns war es ein unvergesslicher Tag – einer, den wir noch lange in Erinnerung behalten werden.”

Familie Hartinger, Wien